Hochzeitstraditionen und Bräuche (Teil 2)

Im ersten Teil unseres Beitrags zu Hochzeitsbräuchen haben wir bereits viele Traditionen beleuchtet. Doch das war uns nicht genug, deshalb gibt es hier noch einen zweiten Teil mit weiteren regionalen und internationalen Brauchtümern zur Hochzeit.

Und natürlich gilt auch da: ES IST EURE HOCHZEIT! Manches findet ihr sicher toll und das wäre auch etwas für eure Feier. Und mit anderen Bräuchen könntet ihr euch gar nicht anfreunden. Erlaubt ist, was gefällt.

Hochzeitskerze

Ein sehr persönliches Geschenk und eher auf christlichen Hochzeiten anzutreffen ist eine Hochzeitskerze.
Diese ist festlich mit den Namen des Brautpaares und dem Traudatum verziert.

Hochzeitstorte anschneiden

Wer hat die Hand beim Torte anschneiden oben?

Wer hat zukünftig in der Beziehung die Hosen an? Ein Blick auf die Hände beim gemeinsamen Anschneiden der Hochzeitstorte reicht.

Wessen Hand beim Führen des Messers oben ist, wird auch die Beziehung stärker gestalten. So sagt man zumindest.

Deshalb ist es nicht ungewöhnlich, dass der Anschnitt der Torte etwas dauert, weil erstmal eine Lösung gefunden werden muss, die für Braut und Bräutigam akzeptabel ist.

Junggesellenabschied

Mädels haben beim Junggesellenabschied großen Spaß.
Beim Junggesellenabschied lässt man es nochmal richtig krachen.

In den letzten 20 Jahren immer mehr an Bedeutung zugenommen hat der aus dem amerikanischen kommende Junggesellenabschied.

Dabei handelt es sich um die letzte Feier mit seinen Freunden, bevor der Bund fürs Leben geschlossen wird.

Wobei es selten ganz streng gesehen wird, denn es gibt einerseits einige Argumente, den Abschied merklich vor der Hochzeit zu feiern und andererseits muss auch ein Termin gefunden werden, den sich die meisten Wunschgäste einrichten können. Das wird eher nicht das Wochenende vor der Hochzeit sein.

Meist wird der JGA heimlich von den Trauzeugen organisiert und der Junggeselle bzw. die Junggesellin werden mit der Feier überrascht.
In der Regel feiern dabei Braut und Bräutigam getrennt voneinander.

Was dabei veranstaltet wird, hängt von der Interessenlage der Person im Mittelpunkt ab.

Man kann z.B. einen entspannten Cocktailabend in der nächsten Bar veranstalten oder zuhause einen DVD-Abend gestalten. Meist ist aber mehr Action angesagt: mit Aufgaben, die die Junggesellin zu erfüllen hat oder „ungewöhnlichen“ Aktivitäten wie Rafting, dem Besuch einer Paintballhalle, ein Seilgartenbesuch oder selbstorganisiertes Seifenkistenrennen.

Verrückt genug können die Ideen eigentlich gar nicht sein. Schließlich soll es ein legendäres Erlebnis werden, was niemand mehr vergisst.

Nacht vor der Hochzeit getrennt verbringen

Um die Vorfreude auf den zukünftigen Ehepartner zu erhöhen, ist es vielerorts Brauch, dass Braut und Bräutigam die letzte Nacht vor der Trauung getrennt voneinander verbringen.

Meist übernachtet dann der Bräutigam beim Trauzeuge und die Braut bei der Trauzeugin. Aber natürlich kann man dafür auch das Elternhaus aufsuchen.

Polterabend

Damit die Hochzeitsgesellschaft nicht zu groß wird (das ist ja auch eine finanzielle Abwägung), aber trotzdem viele Leute daran teilhaben können, wird häufig ein Polterabend organisiert. Dafür werden die Gäste nicht extra eingeladen, sondern es kann kommen, wer möchte.

Traditionell wird Geschirr zerschlagen, denn Scherben bringen Glück. Und davon kann das Brautpaar nie genug haben.

TIPP: Empfehlenswert wäre es, den Polterabend nicht am Abend vor der Hochzeit stattfinden zu lassen. Ansonsten seid ihr den nächsten Tag einfach zu fertig (und die Hochzeit selber wird anstrengend genug werden), um eure Hochzeit ordentlich zu genießen.

Reiswerfen

Beim Auszug aus dem Standesamt oder der Kirche wird häufig Reis auf das Brautpaar geworfen. Der Reis steht als Grundnahrungsmittel für Fruchtbarkeit und soll dem Brautpaar einen reichen Kindersegen bescheren.

Da auch Tauben Reiskörner mögen, sollte vorher geklärt werden, ob das Reiswerfen überhaupt erlaubt ist. Falls nicht, bieten sich als alternative Seifenblasen an.

Schleifenband am Auto

In der Regel entspricht der Ort für die Trauzeremonie nicht dem Ort der Feier. Also ist ein Transfer nötig. Das kann natürlich mit einem gemieteten Bus erfolgen, der Normalfall wird aber die Benutzung des eigenen PKW sein.

Damit auch alle Passanten auf der Fahrt von der Hochzeit erfahren, wird an den Antennen der Autos weißes Schleifenband befestigt. Und natürlich gehört auch ein ordentliches 

Spalier stehen

Beim Spalier stehen bilden alle Gäste vor dem Eingang zur Kirche oder dem Standesamt ein Spalier, durch das Braut und Bräutigam gemeinsam gehen.

Symbolisiert wird damit die Überwindung aller Hindernisse auf dem gemeinsamen Lebensweg.

Strumpfband

Symbol der Treue und Reinheit: das Strumpfband bei der Hochzeit.

 Ursprünglich ein funktionell notwendiges Accessoire, damit die Strümpfe nicht runterrutschen, hat das Strumpfband heute eine rein symbolische Funktion.

Das Strumpfband soll Glück bringen und symbolisiert Beständigkeit, Reinheit und Treue.

Meist wird es im Laufe des Hochzeitsfeier in Spiele eingebunden, bei dem es den Besitzer wechselt. Entweder bei einer Versteigerung oder beim Strumpfbandwerfen, das wie das Brautstraußwerfen abläuft. Nur das die anwesenden Junggesellen dazu aufgerufen sind, das Band zu fangen.

Kleines Bonbon für den Bräutigam: nur er darf es ausziehen. Allerdings ohne Hände, nur mit Mund und Zähnen!

Tauben steigen lassen

Tauben steigen lassen.
Weiße Tauben sind ebenso ein Klassiker bei der Hochzeit.

Weiße Tauben symbolisieren bereits in der Bibel Frieden und Treue.

Für Brautpaare ist das Steigen lassen weißer Tauben bei der Hochzeit deshalb ein besonderer Moment. Stehen sie doch auch für Liebe und Fruchtbarkeit.

 

Hochzeitstraditionen und Bräuche (Teil 2)
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