Hochzeitstraditionen und Bräuche von A-Z (Teil 1)

Egal wie groß oder klein, traditionell oder modern die Hochzeit gefeiert wird, selten kommt eine Feier ohne Traditionen und Hochzeitsbräuche aus.

Was unterscheidet eine Hochzeitsfeier von der Party zum 60ten Geburtstag? Richtig, Rituale und Traditionen! Sie sind unverzichtbar, denn sie sorgen für die besondere Stimmung bei der Heirat und der anschließenden Hochzeitsparty mit den Gästen.

Die schönsten Hochzeitstraditionen haben wir an dieser Stelle für euch zusammengetragen. Lasst Euch inspirieren, um eure ganz persönlichen Favoriten für eure Hochzeit zu finden!

Baumstamm sägen

Baumstammsägen ist ein Klassiker bei der Hochzeit.
Ein echter Klassiker: Das Brautpaar zersägt einen Baumstamm.

Beim Baumstammsägen können Braut und Bräutigam den Gästen zeigen, wie gut sie harmonieren.

Gemeinsam muss mit einer Schrotsäge ein auf einem Sägebock liegender Holzstamm durchgesägt werden. Das gelingt nur, wenn gleichmäßig und abwechselnd an der Säge gezogen wird, da sich diese ansonsten verhakt.

Symbolisiert wird damit der gemeinsame Einsatz für das Gelingen der Ehe, das jede Seite mit anpacken aber auch loslassen können muss.

Blumenkinder

Blumenkind beim Ausruhen.
Blumenkinder, die den Weg mit Blüten bestreuen. Wer will darauf verzichten?

Eine Hochzeit ohne Blumenkinder? Das soll es schon gegeben haben, doch irgendwie fehlt doch etwas, wenn nicht süße kleine Kinder den Weg des Brautpaares beim Auszug aus der Kirche oder dem Standesamt mit Blütenblättern bestreuen.

Sicherlich finden sich im Verwandten- und Bekanntenkreis Kinder, die voller Stolz diese Aufgabe übernehmen werden.

Und sollte es vorkommen, dass ein Kind entweder die Blüten nicht mehr hergeben möchte oder das ganze Füllhorn auf einmal auf den Boden kippt, sorgt das für Erheiterung bei den Gästen und einen unvergesslichen Moment.

Braut über Schwelle tragen

Ob die Braut über die Schwelle getragen wird, hängt sicherlich maßgeblich von der Konstitution des Bräutigams ab.

Dabei kommt es nicht unbedingt darauf an, die Braut über die Schwelle des eigenen Hauses zu tragen, symbolisch reicht auch die Schwelle zur Hochzeitslocation.

Gern kombiniert wird dieser Brauch mit einem aus einem Bettlaken auszuschneidendem Herz, was vor den Eingang gespannt ist.

Brautentführung

Insbesondere im Süden Deutschlands bekannt, ist das Stehlen der Braut von der Hochzeitsfeier.

Wenn der Bräutigam nicht aufpasst, wird die Gelegenheit genutzt, um die Braut zu entführen. Dann geht es direkt in die nächste Bar oder den Dorfkrug und der Bräutigam muss die Zeche bezahlen, um seine Braut wieder auszulösen.

Also ist Schnelligkeit gefordert, damit die Rechnung nicht zu hoch wird.

Außerdem kann dadurch natürlich der geplante Ablauf massiv gestört werden, was insbesondere bei gebuchten Programmpunkten ärgerlich sein kann.

Brautkleid nicht vor der Hochzeit sehen

Der am häufigsten praktizierte Hochzeitsbrauch wird wohl sein, dass der Brautigam das Brautkleid nicht vor der Hochzeit sehen darf. Das geht so weit, dass mancherorts dem Bräutigam die Augen verbunden werden, bis er am Altar steht.

Einen erheblichen Vorteil hat die Sache für den zukünftigen Ehemann: er muss nicht am Brautkleid-aussuchen-Marathon teilnehmen. Dafür sind die Freundinnen oder weiblichen Verwandten der Braut zuständig.

Brautschleier

Nicht auf jeder Hochzeit anzutreffen: der Brautschleier. Er verhüllt das Gesicht der Braut bis zum Ja-Wort.
Ein Brautschleier ist ein tolles Accessoire für eine traditionelle Hochzeit.

Die Sache mit dem Brautschleier ist ähnlich dem vorherigen Punkt, nur dass dieser nicht den Blick auf das Brautkleid versperrt, sondern das Gesicht der Braut versteckt.

Der Schleier wird erst vom Bräutigam gelüftet, nachdem das Ja-Wort gesprochen wurde und er somit das erste Mal seine Angebetete als Ehefrau sieht.

Brautstrauß werfen

Das Werfen des Brautstraußes ist eine Tradition, die nur in etwas größeren Hochzeitsgesellschaften veranstaltet werden kann, da dafür mehrere unverheiratete Damen benötigt werden. Wenn nur die engsten Verwandten eingeladen werden, kommt das eher selten vor.

Bestenfalls hat die Braut eine (kleine) Kopie des Brautstraußes mitbestellt, damit der richtige Brautstrauß zum Trocknen aufgehoben werden kann.

Für das Brautstrauß-Werfen stellen sich alle unverheirateten weiblichen Gäste auf eine Seite der Tanzfläche und die Braut auf die andere. Mit dem Rücken zu den Damen gewandt, wirft sie dann den Brautstrauß nach hinten.

Die Fängerin des Brautstraußes ist die Nächste, die den Bund fürs Leben schließen wird. So wird zumindest gemunkelt.

Brautwalzer

Das Brautpaar eröffnet die Tanzfläche mit einem Hochzeitswalzer.
Die Eröffnung übernimmt das Brautpaar mit dem Hochzeitswalzer.

Der Eröffnungswalzer wird traditionell vom Brautpaar getanzt, um die Tanzfläche für alle Gäste freizugeben. Üblicherweise wird ein Wiener Walzer gespielt.

Da dieser den wenigsten Paaren geläufig ist, empfiehlt es sich, einen Schnellkurs in der nächsten Tanzschule zu besuchen.

Hochzeitstanzkurse werden extra für diesen Anlass angeboten und sind eine schöne Gelegenheit, um dem Hochzeitsvorbereitungsstress für einige Stunden zu entfliehen und gemeinsam Zeit zu verbringen.

Etwas Neues, etwas Altes, etwas Blaues und etwas Geliehenes

Aus dem englischen kommt der Brauch von „etwas Neues, etwas Altes, Etwas Blaues und etwas Geliehenes“. Dinge aus diesen vier Kategorien soll die Braut bei der Hochzeit tragen.

Den vier Sachen kommen dabei unterschiedliche Bedeutungen zu:

Alt und Neu symbolisieren den Übergang vom alten in das neue Leben.

  • Neu“ ist in der Regel das Brautkleid, insofern braucht man sich darüber keine Gedanken zu machen.
  • Alt“ lässt sich meist gut mit „geliehen“ verbinden und kann zum Beispiel der geliehene Brautschleier der Brautmutter oder der Bräutigammutter sein.
  • Blau“ steht für Treue und könnte bei der ganzen Sache der kniffeligste Part werden.

Heliumballons

Rote Heliumballons in Herzform werden mit Wünschen für das Brautpaar gen Himmel geschickt.

Rote Heliumballons, in traditioneller Luftballonform oder in Form von Herzen, zum Himmel steigen zu lassen, sind ein weiterer Brauch, der sich in den letzten Jahren immer größerer Beliebtheit erfreut.

Gern werden zusätzlich Wünsche an das Brautpaar auf kleine Zettel geschrieben und an die Ballons geknotet.

Für Himmelslaternen, die immer wieder zu Bränden geführt haben und deshalb verboten wurden, sind Heliumballon eine tolle Alternative.

Herz ausschneiden

Bei dieser Tradition muss das Brautpaar ein auf ein Bettlaken gemaltes, rotes Herz mit Nagelscheren ausschneiden.

Das kann je nach Schärfezustand der Scheren sehr mühsam sein und symbolisiert, dass die Ehe kein Selbstläufer und Arbeit für den Erhalt nötig ist.

Ist das Werk vollbracht, trägt der Bräutigam seine frischgebackene Ehefrau durch das Herz.

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